Wir feiern 10 Jahre Palliativstation am Diakonie-Klinikum Stuttgart
Vor zehn Jahren, im November 2011, eröffnete das Diakonie-Klinikum eine Palliativstation, in der heute bis zu zehn Patienten betreut werden. Hier werden schwerstkranke Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und begrenzter Lebenszeit medizinisch behandelt, gepflegt und begleitet. Ziel ist es, Symptome wie Schmerzen, Atemnot oder Angst zu lindern, ein weiteres Voranschreiten der Krankheit zu verzögern und die Lebensqualität im späten Krankheitsstadium zu verbessern. Im November 2011 eröffnete das Diakonie-Klinikum eine Palliativstation, in der heute bis zu 8 Patienten gleichzeitig betreut werden. Diese werden von einem Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten, Seelsorgern, Psychoonkologen und Sozialarbeitern ganzheitlich versorgt.
Immer mehr Patientinnen und Patienten haben den Wunsch, die letzten Lebenstage palliativmedizinsch gut begleitet zu werden. Unsere Palliativstation stößt deshalb an ihre Grenzen. In einem denkmalgeschützten Gebäude des Diakonie-Klinikums, dem Wilhelmhospital, werden deshalb nach abgeschlossener Sanierung Mitte 2022 weitere Palliativplätze angeboten. Auf zwei Stationen stehen dann insgesamt 16 Betten zur Verfügung.
Den Umbau, die besondere Ausstattung und Gestaltung der Räume und den höheren Personaleinsatz auf dieser Station kann das Diakonie-Klinikum nicht allein aus eigenen Mitteln und öffentlichen Zuwendungen finanzieren und ist auf die Unterstützung durch den Förderverein Diakonie-Klinikum e. V. und seine Spenderinnen und Spender angewiesen. Danke, dass Sie mit dabei sind!
Palliativstation ist keine Sterbestation
Auf der Palliativstation im Diakonie-Klinikum werden schwerkranke Menschen mit unheilbaren Krankheiten behandelt. Häufig wird eine Palliativstation mit einer Sterbestation oder einem Hospiz verwechselt. Dem ist nicht so – auf der Palliativstation finden viele Therapien wie Schmerzbehandlungen, Immun-, Chemo- oder Strahlentherapien statt. Diese können Lebensverlängerung bewirken oder zu mehr Lebensqualität beitragen. Leukämie- oder Tumorpatienten beispielsweise haben im Verlauf ihrer Erkrankung häufig Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen oder Depressionen – auf unserer Palliativstation kann diesen Menschen gezielt geholfen werden.
Durch die Zusammenarbeit eines Teams an Pflegekräften, Ärzten, Seelsorgern, Musik- und Kunsttherapeuten, der Physiotherapie und Psychoonkologie gelingt eine kompetente und menschliche Versorgung unserer Patienten.
Unkonventionelle Dinge bereiten Freude
Ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer für Patienten und Angehörige, das beispielsweise für Familienfeiern genutzt werden kann, ein mobiler Altar und die wohnliche Gestaltung der Patientenzimmer sind wichtige Bestandteile der Palliativstation. Ein höherer ärztlicher und pflegerischer Personalschlüssel als auf normalen Stationen, fest integrierte Angebote wie die Musik- und Kunsttherapie sowie die seelsorgerische Betreuung ermöglichen eine ganzheitliche Versorgung der Patienten. Oft sind es aber die kleinen und unkonventionellen menschlichen Dinge, die hier möglich gemacht werden, um den Patienten eine Freude zu bereiten und ihre Schmerzen für einen Augenblick vergessen zu lassen.
Palliativgedanke hat lange Tradition
„Die würdevolle Begleitung von Sterbenden ist uns ein wichtiges Anliegen“, so steht es im Leitbild des Diakonie-Klinikums. Deshalb beschäftigte sich die 1993 gegründete Ethik-AG des Diaks immer wieder mit diesem Thema. In Anlehnung an den „Liverpool Care Pathway for the Dying Patient“ entwickelte die Gruppe einen Behandlungs- und Betreuungspfad, damit Schwerkranke und Sterbende in einem speziell eingerichteten Patientenzimmer würdevoll sterben konnten.
Es zeigte sich jedoch, dass eine Konzentration von palliativmedizinischer Expertise auf einer Station im Krankenhaus sinnvoll ist. Deshalb wurde 2011 eine eigenständige Palliativstation gegründet. Schwerstkranke und Sterbende konnten nun in unserem Haus die ihnen verbleibende Lebenszeit in speziell eingerichteten Patientenzimmern in angenehmer Atmosphäre und liebevoller Begleitung unter ärztlicher Betreuung verbringen.